Theater: Sanne und der fremde Freund – Eine verzweifelte Komödie

Kürzlich nahm ich im Rahmen meiner hauptberuflichen Tätigkeit an einem Workshop für Leitungskräfte teil, der darauf abzielte, unsere Teamdynamik zu stärken und unsere Arbeitsprozesse zu optimieren. Nach einem intensiven Austausch besuchten wir gemeinsam das Theaterstück „Sanne und der Fremde Freund“ und verbrachten dabei unterhaltsame 90 Minuten.

Das Stück konzentrierte sich humorvoll auf die Herausforderungen des Pflegenotstands und die Einführung von Pflegerobotern wie Pepper. Besonders gelungen war die Darstellung, wie selbst ein Pflegeroboter wie Pepper mit der eigenwilligen Art von Oma Sanne umgehen musste. Die Interaktion zwischen den beiden Charakteren war typisch norddeutsch: frech, trocken und dennoch liebevoll. Unterhaltsame Momente entstanden, wenn Pepper des öfteren überfordert schien, vor allem durch die eigensinnige Art von Oma Sanne.

Einige Hintergrunddetails über Oma Sanne werfen zusätzliches Licht auf die Geschichte. Sie lebt allein und erhält nur selten Besuch. Gelegentlich ruft ihre Enkelin an, um nach ihr zu fragen. Oma Sanne ist ein rustikaler Charakter, der sich nicht gerne als hilfebedürftig sieht. Als sie den Pflegeroboter zum ersten Mal sah, hielt sie ihn für einen Heizungsmonteur – ein amüsanter Vorfall, der den norddeutschen Humor des Stücks unterstreicht.

Oma Sanne hat auch ihre ganz eigenen Gründe, den Pflegeroboter zu verheimlichen. Sie möchte nicht, dass ihre Enkelin weiß, dass sie ihn vom Gesundheitsamt gewonnen hat, da sie sich nicht als hilfebedürftig präsentieren möchte. Trotz ihres hohen Alters von 100 Jahren will sie weiterhin die starke und unabhängige Frau bleiben, die sie immer war.

Die Chemie zwischen den Darstellern, Thomas Matschoß als Oma Sanne und Maurice Schneider als Pepper, war absolut grandios. Sie passten gut zusammen und führten sogar kurze musikalische Anspielungen auf.

Insgesamt war „Sanne und der fremde Freund“ ein gelungener Theaterabend, der uns nach einem anstrengenden Workshop zum Abschluss ein herzhaftes Lachen bescherte und gleichzeitig zum Nachdenken anregte. Die Kombination aus humorvollen Dialogen, starken Darstellern und einer cleveren Inszenierung machte dieses Stück zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es verdeutlichte die Wichtigkeit, ernste Themen aufzugreifen und durch künstlerische Darbietungen einem breiten Publikum näherzubringen. Besonders gelungen war die Balance zwischen humorvollen Momenten und nachdenklichen Einsichten.

Ein herzliches Dankeschön gilt den Machern des Theaterstücks sowie dem Team des Jahrmarkttheaters in Bostelwiebeck für diesen unvergesslichen Abend und ihre großartige Arbeit!


Foto: Jahrmarkttheater.de

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